Frauen in der Männerdomäne Maschinenbau bei Eckart
„Vor den Männern braucht man keine Angst zu haben“
Bettina Hagenbach und Anna Hofmann arbeiten in der Männerdomäne Maschinenbau bei Eckart
Drehen, fräsen, schleifen, schweißen: Der Maschinenbau ist eigentlich eine echte Männerdomäne. Doch beim Wallrother Unternehmen Eckart Hydraulik interessiert das niemanden. Denn dort bringen Anna Hofmann und Bettina Hagenbach ordentlich Frauenpower in die Werkshallen.
„Ja, am Anfang haben wir schon skeptische Blicke von den Männern geerntet“, sagt Bettina Hagenbach. Die 49-Jährige arbeitet seit fünf Jahren bei Eckart Hydraulik. Sie entgratet, fräst, dreht und kümmert sich um den Versand von Zwischenprodukten, die nitriert werden müssen.
Gelernt hat Bettina Hagenbach Einzelhandelskauffrau. Aber sie sagt: „Ich habe schon immer gern handwerklich gearbeitet. Zuhause vor allem mit Holz – und hier jetzt eben mit Metall.“ Als ein Eckart-Mitarbeiter sie vor gut fünf Jahren dazu ermutigte sich zu bewerben, zögerte die Wallrotherin erst: „Eben weil es eine absolute Männerdomäne ist.“ Dann aber habe sie sich gedacht: „Warum eigentlich nicht?“ Also hat sie sich beworben – und war kurz darauf die erste Frau in den Hallen von Eckart Hydraulik und ist heute hauptsächlich in Halle 4 tätig.
Ebenfalls eine Quereinsteigerin ist Anna Hofmann: Die 46-Jährige ist gelernte Wurstwarentechnologin und noch ganz frisch im Unternehmen. Seit Oktober arbeitet die Schlüchternerin in Halle 5 – dort entgratet, poliert und verzahnt sie. Was gefällt ihr daran? „Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich, das Handwerkliche macht mir großen Spaß.“ Natürlich müsse sie nach und nach erst an den Maschinen angelernt werden. Dafür gibt es aber regelmäßig interne Weiterbildungen. Sie sagt: „Die Kollegen hier sind sehr hilfsbereit und unterstützen mich immer gerne.“
Genau diese Unterstützung sei auch bei ihr vom ersten Tag an da gewesen, erinnert sich Bettina Hagenbach. Heute sind beide Frauen längst anerkannte Maschinenführerinnen bei Eckart Hydraulik: „Als wir den Männern gezeigt hatten, dass wir es können, waren die skeptischen Blicke schnell verflogen“, erinnert sich die 49-Jährige und lacht. Und was schätzen umgekehrt die Frauen? „Es gibt hier absolut kein Gezicke“, sagt die Wallrotherin mit einem Zwinkern.
Auch die Unternehmensleitung macht das mächtig stolz. Geschäftsführer Markus Eckart sagt: „In unseren Büroräumen hatten wir schon immer viel Frauenpower. Wir freuen uns sehr, dass wir das mittlerweile auch in unsere Hallen übertragen konnten. Wir unterstützen und fördern das sehr und freuen uns deshalb über jede Bewerbung – ganz egal ob von einer Frau oder einem Mann.“
Bettina Hagenbach ist derzeit in der Tagschicht tätig, Anna Hofmann arbeitet ganz normal im Schichtbetrieb, also Früh- und Spätschicht. Beide haben eine Vollzeitstelle bei Eckart Hydraulik.
Angst vor schwerer körperlicher Arbeit müsse man übrigens nicht haben, wenn man als Maschinenführerin bei Eckart tätig sei, erläutert Anna Hofmann: „Dafür gibt es schließlich maschinelle Unterstützung, zum Beispiel haben wir einen Kran für schwere Sachen.“ Und vor den männlichen Kollegen? „Vor ihnen braucht man auch keine Angst zu haben“, sagt die Schlüchternerin: „Ganz im Gegenteil, hier herrscht eine wirklich tolle Atmosphäre.“ Womit man hingegen klarkommen sollte: mit Schmutz, denn der bleibt nicht aus.
Fest steht: Die beiden Frauen fühlen sich bei Eckart Hydraulik pudelwohl. „Ich will bis zur Rente bleiben“, sagt Bettina Hagenbach. Gleiches gilt für Anna Hofmann: „Ich bin zwar noch nicht lange hier, aber will schon jetzt nicht mehr weg.“ Alles perfekt also? Fast: „Wir würden uns über weitere Frauen in den Hallen natürlich sehr freuen“, sagt Bettina Hagenbach abschließend. Wer Lust auf die Maschinenwelt von Eckart Hydraulik hat, kann sich einfach per Mail an mm@eckart-gmbh.de wenden.